E1 von Göteborg zum Nordkap

93. Tag 29.7.22 von der Gressvashytta nach Umbukta

Heute ein Sonnentag und nur leichter Wind. Deshalb kann ich ohne meine Regenjacke laufen. Das ist jetzt schon mehr als 4 Wochen her das ich so einen schönen Tag hatte. In der Früh sah es noch nicht danach aus, aber im Laufe des Vormittags war es endlich so weit. Schon ein unglaubliches Hochgefühl macht sich breit und mit Elan laufe ich den ganzen Tag. Das ist auch dringend nötig. Eine lange Etappe mit 29km bei schweren Bedingungen steht an. Leider ließen sich die Längen der letzten Tage nicht anders einteilen, sodass ich ausnahmsweise mal wieder so weit gehe.

de Blick sus dem Fenster, heute morgen

Als erstes musste ich entlang des Stausees Gresvatnet laufen. Ich war von den zwei Herren vom vorletzten Abend schon vorgewarnt. Klettern, rutschig und nur fußbreite Pfade entlang von steil abfallendem, felsigen Gelände. Mit schweren Rucksack nicht immer leicht und manchmal nur auf allen vieren zu bewältigen. Ein zeitintensives und anstrengendes Vergnügen.

Nach dem Stausee ging es über eine Brücke und wenn man den jetzigen Wasserstand sieht, kann man das Warnschild gar nicht nachvollziehen. Anhand des Gerölls lässt sich schon erahnen was hier zur Schneeschmelze los ist. Rundherum die hohen Berge, da kommt im Ftühsommer schon etwas zusammen deshalb auch der Stausee.

Erstmal raus aus dem Tal und den Berg hinauf. Der Himmel reißt jetzt auf und die gestern immer in den Wolken liegenden Berge sind zu sehen. Das ist auf Handyphotos leider nicht so gut zu erkennen wie gigantisch das wirkt.

Das war der Blick zurück und hier nach vorne

Mittagspause

der Blick nach links
und der nach rechts

Mehr kann man sich nicht wünschen

Um diesen See musste ich auf zwei Seiten vorbei. Das hat den halben Tag in Anspruch genommen. Gefühlt 50 An – und Abstiege, alle sehr steil zehrten an meinen Nerven und Kräften. Aber die Ausblicke sind unbezahlbar und atemberaubend schön.

Ewig auf Felsen gehen, oft nah am Abgrund

Unterwegs traf ich einen Holländer der Norge pa langs seit 15.6. vom Nordkap aus läuft. Auch er war ganz aus dem Häuschen wegen des schönen Wetters. Wir waren uns einig das wir uns körperlich gut auf diese lange Tour vorbereitet hatten , aber die mentale Herausforderung zwar bedacht aber unterschätzt haben. 4 Wochen bei Regen und täglich stundenlanges Gehen durch Matsch und Sumpf verlangen einem alles ab.

Ich hatte ja gehofft das es im Norden mit den Bedingungen leichter wird, aber es schaut nicht danach aus. Da bleibt nur die Hoffnung auf besseres Wetter dann wird das andere auch leichter.

Ich habe mit den Pausen insgesamt 11,5h gebraucht, eindeutig ein zu langer Tag. Gut das ich für morgen einen Ruhetag eingeplant hatte. Den letzten hatte ich vor zwei Wochen.

Wäsche ist bereits gewaschen, so kann ich morgen im Garten liegen und die Sonne genießen und entspannen, denn es gibt noch einen Sonnentag. Ungeahntes Glück, wie sehr ich das vermisst habe.

Ein Essen wurde mir bei Ankunft noch angeboten obwohl die Küche eigentlich schon geschlossen war. Einen Burger mit Pommes und Eis als Nachspeise. Auch das ist Wochen her, dass ich mir so etwas gönnen konnte.

Draußen vor Haustür auf der Bank, in der Sonne sitzend, mit Blick auf den See und das fast ohne Mücken, so klang der Tag aus. Wandererherz was willst du mehr.

Ein Gedanke zu „93. Tag 29.7.22 von der Gressvashytta nach Umbukta“

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