Ab und zu gebe ich dem Tag eine Überschrift und die heutige muss lauten
DUMMHEIT WIRD BESTRAFT
Und damit meine ich natürlich meine Eigene. Das Wetter, die unendliche Geschichte, hat es in der Ftüh nicht besonders gut gemeint.
1. Ausrede: Sehr nasser Nebel, die Sicht war schlecht, aber daran lag es nicht allein, das ist die einzige winzige Entschuldigung die ich mir gönne. Ich habe bereits nach 500 Meter den falschen Abzweig genommen.

2. Ausrede: Der Regen peitschte quer vor lauter Wind, deshalb habe ich nicht auf meine Karte geschaut.
3. Ausrede: In der Gewissheit das ja alles super markiert ist, habe ich nicht wirklich aufgepasst, zwar jede Menge gedacht, aber keine Konsequenzen daraus gezogen.
Und so nahm alles seinen Lauf.
Voll motiviert stieg ich den Berg hoch, habe mich zwar wegen der Höhe gewundert, aber ich sagte ja schon keine Konsequenzen gezogen. Oben eine Hütte für Notfallübernachtung und Zwischenstopp. Da oben hatte es -4°C. Ich habe mich wärmer angezogen und was gegessen.



Was ich nicht gemacht habe?
Genau!
Auf die Karte geschaut und im Trockenen wäre es leicht möglich gewesen. Stattdessen stieg ich auf der anderen Seite wieder runter. Recht weit unten kamen mir Zweifel und das völlig zu recht. Ich war in der falschen Richtung unterwegs, bin auf einen Berg mit über 1000 Meter rauf und wieder runter gestiegen. Quer gehen um auf den richtigen Weg zu kommen ging nicht, mindestens 1 Schlucht lag dazwischen. Natürlich habe ich zu diesem Zeitpunkt auch kein Netz gehabt also bin ich wieder umgekehrt. Unten war das Wetter deutlich besser aber es half nichts.

Mittag um kurz vor eins war ich dann wieder fast am Starpunkt.

Hier habe ich dann mit Empfang gemerkt, ich hätte schon weitergehen können es wäre morgen halt eine 30km Strecke auf der Straße fällig gewesen. Im ganzen hätte es aber keinen Umweg bedeutet. Ärgern hilft nichts. Mein Plan bis zu der 1. Hütte zu gehen war natürlich schon längst obsolet. Die Originalroute war dann mal wieder das Gleiche wie in Norwegen. Matsch, Wasser und unwegsames Gelände weil teilweise überhaupt kein Weg da ist.

Diesen Weg gibt es erst das 3. Jahr und er verbindet mehrere kurze Teilstücke die schon lange existieren. So kann es halt sein, das man zwischendurch quasi querfeldein marschiert. Ich war gefrustet und müde und so lief es auch nicht rund und alles ging langsam. Nach knapp 10km nahm ich den ersten halbwegs brauchbaren Platz zum Zelten. Morgen sind es dann 20km bis zur Hütte ich hoffe das schaffe ich.


denn
die unendliche Geschichte geht weiter. 4°C sind vorausgesagt mit Regen und Wind.
Von meinem Mann empfange ich dann ein hochsommerliches Gartenbild mit Schmetterling. Das lässt das Heimweh nach Sommer und Sonne unendlich werden.
Aufgeben gibts nicht, zumindest nicht jetzt. Noch hoffe ich einfach das es hier auch mal besser wird.
Ich war ja ganz allein verantwortlich für diese Misere und wenn ich noch Süßigkeiten hätte dann ….


Das Positive, das Zelt ist dicht, ich stehe im Windschatten und habe einen warmen Schlafsack. Eigentlich geht es mir gut, ich denke nur nicht immer daran!
Richtig: Aufgeben gibt’s nicht…..gut – mit Süßigkeiten ….. besser aber vielleicht besteht ja bald die Möglichkeit einzukaufen und dann gibt’s was direkt vor dem Laden – für die Seele!
Die Sonne wird bestimmt bald mal bleiben! 😎
LikeLike
Der letzte Satz war dann wohl der Wichtigste. Prüfung bestanden. Nun gibt’s vermutlich besseres Wetter – zur Belohnung.
LikeLike