HARTE ENTSCHEIDUNG
Voller Optimismus und gut ausgestattet mit diversen Wanderkarten die ich mir in Trondheim besorgt hatte, bin ich am Mittwoch Nachmittag den Berg Skurdalsporten hinauf gestiegen. Es sollten ja einige nicht markierte Abschnitte folgen und ich fühlte mich sicherer mit Karten auch die richtigen Wege zu finden. Am nächsten Morgen stürmte es und ich ging nur 500 Meter weit.


So war die Sicht, etwa 20 Meter
Dann beschloss ich, das Zelt im Windschatten eines der Ferienhäuser die da oben am See liegen, aufzubauen. Es war mir zu gefährlich bei diesen Bedingungen zu gehen. Der Weg würde die nächsten 10 km immer auf den Bergkuppen entlang führen.
Erst mal war ich richtig dankbar für mein Zelt so einem guten Platz gefunden zu haben. Eingekuschelt in meinen Schlafsack, ausgerüstet mit reichlich Essen dachte ich könnte ich ruhig ein Tag Pause einschieben. Den Tag habe ich mit Podcast hören verbracht. Leider hatte ich kein Netz und die Ungewissheit wie es mit dem Wetter weitergeht hat mir keine Ruhe gelassen. Ich wusste noch das die nächsten 4 Tage keine Besserung zu erwarten war. Heute morgen dann das gleiche Bild. Nachdem ich ja gewusst habe, dass ich die nächsten 13 Tage nur durch Sumpf wandern würde und es bis auf einen Tag jetzt seit 10 Tagen regnet, habe ich mir nochmal alle meine Listen angeschaut. Außerdem käme nach den 13 Tagen das Borgefjäll ein Naturreservat mit nicht ausgebauten Wegen. Da war ich sowieso schwankend ob ich da durch marschieren wollen würde.
Ich habe überlegt was mir wichtig ist und bin zu dem Schluss gekommen das ich ja unbedingt die berühmten und gut markierten Wege im Norden gehen möchte. Das Zeitfenster wird auch immer knapper, ich möchte auf jeden Fall Ende September fertig werden.
Schweren Herzens habe ich beschlossen ein Stück zu überspringen. Deshalb bin ich heute Mittag im Sturm, der allerdings hauptsächlich oben tobte, wieder nach Teveltunet abgestiegen und habe dieses Mal einen Schlafplatz erhalten. Morgen gehts nochmal nach Storlien in Schweden und mit dem Zug nach Östersund wo ich auf einem Campingplatz übernachten werde. Am nächsten Tag fährt ein Bus nach Borgafjell wo der schwedische Lapplandsleden startet. Insgesamt werde ich also ca 300km überspringen.
Laut Wettervorhersage sollen in den nächsten Tagen in Östersund und dann in Borgafjäll recht stabile Verhältnisse sein.
Im Moment trocknet hier alles und ich werde morgen hoffnungsvoll in einen neuen Abschnitt starten.
Die ständige Ungewissheit über die kommenden Verhältnisse haben mir viel Kraft geraubt und ich möchte endlich mal wieder unbeschwert gehen können.
Hallo Martina-wandert!
Liebe Grüße von Michael-wandert, der auf gleichem Weg mit ähnlichem Namen unterwegs ist. Welch ein Zufall! Ich habe Deinen Blog über Tom’s Seite gefunden, der ja ebenfalls gerade seine liebe Not mit dem regnerischen Norden hat. Ich traf ihn bei Preetz, als er bei praller Sonne durch Schleswig -Holstein wanderte. Seitdem folge ich ihn. Deine Blogbeiträge werde ich mir nun ebenfalls zu Gemüte führen. Gerade die Etappen ab Grövelsjön, denn dort werde ich meinen E1 im August fortsetzen. Allerdings wähle ich den Kungsleden hoch nach Sälen.
Dir wünsche ich besseres Wetter und gute Wege!
Liebe Grüße von
Michael-wandert
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Liebe Martina,
ja Recht hast Du!! Das ist eine gute Entscheidung. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ständige schlechte Wetter auf Dauer zermürbt. Und das Ganze soll ja Freude bereiten.
Ich wünsche Dir einen schönen Neustart nach dem „Sprung“.
Herzliche Grüße und machs gut weiterhin
Fini
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Ja, ich brauche jetzt endlich mal nur entspanntes Gehen ohne dauernde Herausforderungen. Ich wäre auch zufrieden wenn es nur trocken bleibt und nicht ständig regnet
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