Wenn man diesem Tag eine Überschrift geben müsste dann
WASSER
Nachdem ich fürstlich gefrühstückt habe war es fast 8.30 Uhr bis ich los gekommen bin. Zunächst noch bei trockenem Wetter. Aber die letzten regnerischen Tage hinterlassen überall ihre Spuren. Wenn das Gebiet eigentlich von Haus aus sumpfig ist dann läuft man jetzt halt permanent durch Wasser das auch noch meist in Bewegung ist. Schon nach kürzester Zeit habe ich es aufgegeben meine Schuhe zu schonen. Es fanden sich kaum trockene Stellen und ob die Füße nach 1h oder 3h nass sind ist dann auch egal. Ich habe mich ja gestern Abend noch entschieden meine Route so abzuändern, dass ich heute nicht im Zelt sondern in einer Hütte schlafen kann. Es war ja wieder für den ganzen Tag Regen und teilweise starker Wind vorhergesagt. So war es dann noch mal ein längerer Tag bevor ich dann morgen mit hoffentlich entspanntern 15km in Teveltunet ankomme.



Ziemlich bald war ein breiter Fluss mit starker Strömung zu furten. Wie angespannt ich war habe ich erst gemerkt wie ich es geschafft hatte. Große Erleichterung mit ordentlich Herzklopfen waren die Folge.

Ich bin echt froh um meine extra Schuhe und die Stöcke. Beides gibt mir großen Halt und dadurch Sicherheit.
Gefühlt habe ich heute mehr als 200 Bäche überquert und insgesamt 3 Flüsse wobei die beiden anderen nicht mehr so aufregend waren. Nach 2h war der Regen mit wieder starkem Wind da. Der Regen blieb mir dann erhalten, der Wind wurde weniger.



Bei soviel Wasser übersieht man leicht wie schön die Landschaft ist.


Gestern auf der Hütte haben mehrere Leute versichert, der Juli ist immer verregnet und das hätte ich ja bald geschafft. Meine Antwort das da erst ein Drittel davon rum ist hat nicht wirklich gezählt. Aber August und September wären dann die schönsten Monate wenn es im September nachts auch gefriert würde es trotzdem schnell warm werden wenn die Sonne raus kommt. Dann kann ich ja noch Hoffnung haben.






Mir wurde gestern schon gesagt das die anvisierte Hütte erst ein Jahr alt ist , aber es hat mir dann doch die Sprache verschlagen. Fließendes warmes und kaltes Wasser, alles digital gesteuert, kein Lichtschalter mehr drücken, Sauna. Eine Küche mit Einrichtung und Geräten vom Feinsten. Es hätten hier 50 Leute Platz zum Übernachten. Insgesamt sind wir zu sechst. Das habe ich jetzt schon öfters gesehen, es sind ganze Familien wandernt unterwegs. Da war das gestrige Gespräch mit Caroline aus Rosenheim super interessant. Wie die Lebensart des Frisluftsliv schon im Kindergarten praktiziert und gelebt wird. Die sind dort den ganzen Tag draußen und es gibt extra Kindergärten die dann noch jede Menge Touren und Ausflüge unternehmen. Juli ist Ferienzeit und das Land steht praktisch still weil so gut wie niemand arbeitet. Ämter, Schulen, Unis, die meisten Ärzte haben geschlossen. Es war sogar die Rede davon, wenn Pakete aus dem Ausland nicht noch im Juni durch den Zoll kamen, dann hat man sie erst im August erhalten. Viele Norweger fliegen in den Süden und die Lehrer hätten zu tun den Kindern klar zu machen das Süden kein Land sondern nur die Richtung ist.