E1 von Göteborg zum Nordkap

40. Tag 6.6.22 vom Myrflaten nach Ljusbodarna

Ein unglaublicher Tag für mich.  In der Früh um vier schon dieses Sonnenlicht, allerdings nur für maximal 1 Minute. Ich wollte noch aus dem Schlafsack krabbeln und bessere Fotos machen,  da war diese spezielle Licht wieder vorbei und ich habe mich nochmal für eine Stunde weiter geschlafen.

Um 6.30 Uhr bin ich gestartet um bis um acht in Mockfjärd beim Supermarkt zu sein. Der Ort wirkte so verlassen,  dass ich schon zweifelte ob meine Info, das Pfingstmontag in Schweden kein Feiertag ist, richtig ist. Ich brauche Proviant für 4 Tage und wollte mir auch noch ein paar frische Sachen zum sofort essen besorgen. Der Einkauf mit nachfolgendem Essen dauerte fast eine Stunde. Erst beim Nachschauen wo es jetzt lang geht habe ich realisiert,  dass ich in Summe 30km laufen muss.  Ja und man mag es nicht glauben von morgens bis abends Sonnenschein. Die letzten beiden Tage hat es auch nicht mehr geregnet,  aber die Sonne war ab Mittag hinter Wolken versteckt.  Heute  strahlend blauer Himmel, bestimmt 25 °C in der Sonne, da war der kühle Wind und der Schatten spendende Wald willkommen.  Bei mir liefs heute irgendwie von selbst. Obwohl mit je 1400 Hm rauf und runter auch viel Anstrengung verbunden war. Wasser war heute Mangelware und so wurde jeder Bachlauf genutzt um gleich mal viel zu trinken und alles aufzufüllen.

Matsch war auch wieder dabei
Aber grundsätzlich eine schöne Mischung an verschiedenen Wegtypen

Die letzten 8km hatten es dann in sich.  Ich fühlte mich immer noch frisch und kam flott vorwärts.  Als erstes habe ich dann eine lebendige Elchkuh gesehen, die mich allerdings viel früher bemerkt hatte und ich praktisch nur ihre Flucht verfolgen konnte. 10 Minuten später läuft ein noch junger Dachs auf mich zu. Er hat mich erst kurz bevor er bei mir war, bemerkt und Reißaus genommen. Wieder eine halbe Stunde später dann das Highlight des Tages und wahrscheinlich wird mir das auch nicht nochmal begegnen.  Eine Braunbärin in ihren zwei Jungen maximal 70 Meter entfernt direkt vor mir. Sie hat mich zuerst bemerkt und sich aufgerichtet aber keinen Ton von sich gegeben. Ich bin sofort stehen geblieben. Ihre Jungen, eins davon war auf dem Weg zu mir bemerkten mich erst deutlich später. Am Schluss schauten sie alle drei noch zu mir und trollten sich dann. Ich habe bestimmt noch 5 Minuten gewartet bis ich mich weiter gehen traute.

Ich war wie im Flow und auch die letzten km liefen fast wie von allein. Grad kam dann doch noch ein Sumpfgebiet kurz vor dem Ende und der Schwung ging mir etwas verloren.  Aber ich wollte mir auf keinen Fall die Hochstimmung verderben lassen und bin um ca 18.00 Uhr an einem sehr schönen Plätzchen angekommen . Kurze Zeit später kam auch Anja, die hatte heute keinen tollen Tag und quälte sich bis zum Ende. Es gab vorher einfach keine guten Möglichkeiten dass Zelt aufzustellen mit Wasser in der Nähe, so dass sie doch bis hierher durchgehalten hat.

Im Supermarkt gabs im Tetrapack Gulaschsuppe aus Italien. Die 500gr Gewicht das hatte ich mir reiflich überlegt ob ich die tragen will. Aber sie war köstlich und etwas Besonderes an einem wirklich in jeder Hinsicht einmaligen Tag. Er wird zu den Unvergessenen dieser Reise gehören.

Ein Gedanke zu „40. Tag 6.6.22 vom Myrflaten nach Ljusbodarna“

  1. Wow Martina, Bären gesehen zu haben, das passiert Dir wahrscheinlich nie wieder im Leben :-). Das ist schon was besonderes. Machs gut weiterhin!! Lieber Gruß Fini

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