Für eine über mehrere Monate dauernde Wanderung sind viele Überlegungen und Planungen notwendig.
Die Route ist noch das Leichteste.
Für den europäischen Fernwanderweg E1 gibt es eine fantastische Homepage mit Angaben zur Streckenlänge und -beschaffenheit, Unterkünften wie Unterstände, Hütten und Zeltplätze.(e1.hiking-europe.eu). Der Weg verläuft größtenteils auf bekannten Wanderwegen und meistens ordentlich markiert. Trotzdem wird die Orientierung nicht immer einfach sein.
Eigene genaue Recherchen zu Einkaufsmöglichkeiten sind nötig. Es gibt Abschnitte bei denen bis zu 14 Tagestouren zu bewältigen sind, bis wieder Proviant aufgefüllt werden kann. Hunger ist ein schlechter Begleiter und schnell verlassen einen die Kräfte wenn dem Körper nicht genug Nachschub geboten wird.
Da ich für die komplette Tour ungern auf die gefriergetrocknete Fertignahrung einiger Hersteller zurückgreifen wollte, habe ich für ca 95 Tage eigene Mahlzeiten vorbereitet. Eine große Hilfe war mir da das „ultraleichte Trekkingkochbuch“ von Anne die den Blog „littleredhikingrucksack“ schreibt.
Es hat viel Spaß gemacht die Mahlzeiten vorzubereiten und so, zumindest zeitweise, eine abwechslungsreiche Kost genießen können.
6 Pakete habe ich für je 14 Tage Essen gepackt. Einige Fjällstationen haben sich bereit erklärt ein Paket anzunehmen und lagern es bis ich eintreffe. Mein Mann wird sie 14 Tage bevor ich wahrscheinlich ankomme losschicken, sodass auch dort keine langen Lagerzeiten nötig sind.

Inzwischen bin ich auch Mitglied im DNT, dem norwegischen Wanderverband. Dadurch werden die Übernachtungen in den Hütten deutlich günstiger. Darauf freue ich mich besonders. Auf vielen Fotos sind sie von innen und außen zu bewundern und stehen meist an traumhaften Plätzen. Ein trockener warmer Platz zum Kochen und Schlafen ist nach einem strapaziösen Tag unbezahlbar. Leider wir es 2 Monate dauern bis ich überhaupt in Norwegen ankommen werde.
Ansonsten muss meine „grüne Villa“ herhalten. Auch sie hat schon stürmische Nächte mit mir gemeistert und ich bin zuversichtlich das sie auch dem wilden Norden unermüdlich Paroli bieten wird.

Da in Schweden und Norwegen das Jedermannsrecht gilt, ist das wilde Campen in freier Natur erlaubt. Wasser ist meist mehr als genug vorhanden, da sollte die Versorgung kein Problem sein ( natürlich habe ich einen Wasserfilter dabei).
Bei der Bekleidung setzte ich hauptsächlich auf Merino, langlebig und lange „geruchsneutral“, die Waschmöglichkeiten werden rar sein.
Lange Zeit habe ich über mein Schuhwerk nachdedacht und mich für meine bequemen, aber nicht leichten Hanwag Tatra Bergstiefel entschieden. Darin fühle ich mich einfach am wohlsten und sie werden den rauen Bedingungen hoffentlich lange standhalten. Ein Ersatzpaar steht zu Hause bereit und wird im Notfall noch zsätzlich in ein Versorgungspaket gepackt.
Für die unvermeidlichen Flußquerungen habe ich extra Watschuhe dabei, die auch am Tagesende zum Einsatz kommen werden. Aus Erfahrung weiß ich, am Ende eines langen Wandertages sind die Wanderschuhe das Letzte was die Füße spüren möchten.
Das unvermeidliche technische Equipment
Smartphone, Outdoorpowerbank, Stirnlampe, Notfallsender und Ladegerät, die Technik ist immer dabei. Der Strom wird rar sein, deswegen wird es hier nicht täglich Neuigkeiten zu lesen geben. Der Luxus, ein kleiner MP3 Player für die Mußestunden, gefüllt mit Hörspielen und Podcasts.
Ich hoffe ich habe an alle Eventualitäten gedacht, sonst ist improvisieren angesagt.
Am 28.4.22 gehts los
Liebe Martina, ich wünsche Dir eine unbeschwerte (Siehe Rucksack) Reise mit vielen neuen Eindrücken. Bleib gesund und munter. Herzlich, Ralph
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