So fängt der Weg in der Früh, kaum aus dem Örtchen heraus, an. Fast zum Verzweifeln. Wieder ungefähr ein Kilometer lang tiefer Sand. Es wird natürlich besser, aber nur ein bisschen. Also Gelassenheit und Kraft sind gleich einmal gefragt.
Es hat sich herausgestellt, wenn es besonders schwer wird, sei es Beine und Geist sind müde, der Kreislauf noch nicht in arbeitsfähiger Höhe oder der Wandertag schon lang, dann hilft Musik. Ja, ich krame aus meinem Hinterstübchen Volkslieder mit und ohne Text, oder einfach nur Melodiefragmente hervor. Am besten im mitreißenden Rhythmus und schon laufen die Beine wie von selbst.
Dabei muss nicht lauthals gesungen werden, ein leises summen tut es auch. Auf alle Fälle wirkt es.
Begonnen hat alles damit, daß in meinem Reisebuch, das mir geschenkt wurde, auch ein Wanderlied mit allen Strophen verewigt ist. Das fiel mir am Schluß einer langen Tagesetappe ein und entfaltete seine wundersame Wirkung. Also singe oder summe ich manchmal vor mich hin. Die Laune hebt es alle Mal und lässt die Müseligkeiten vergessen und bringt Schwung.
Hier seht ihr eine Fläche die geplaggt wurde. Heutzutage erledigenden das Maschinen, früher wurde das in mühselige Handarbeit durch die Heidebauern erledigt. Damit sich die Besenheide verjüngt reicht das Beweiden mit den Schafen und Rindern nicht. Sie muss bis zum Grund abgetragen werden. Dann ist der Boden frei und die Samen können aufgehen. Diese bleiben viele Jahre keimfähig. Die Landschaft würde mit der Zeit vergrasen und letztendlich verbuschen bzw. zu Wald werden.
Dann kam ich noch durch die Höllenschlucht. Das ist ein tief eingeschnittenes Trockental, fast wie ein Hohlweg in den Bergen. Hat mich auf jeden Fall daran erinnert. Hier ist das etwas ganz Besonderes, bei uns fast Alltäglichkeit.
Gut zehn Meter geht es links und rechts in die Höhe.
Wieder einmal ziemlich verstaubt und mit sandigen Füßen komme ich gut im nördlichen Teil von Buchholz an.
Da gibt es noch zu berichten, das ich es geschafft habe das Buchungsportal für die Lüneburger Heide zu überlisten. Darüber habe ich auch für heute meine Übernachtung gebucht. Nur für eine Nacht, wie immer mit Frühstück. Das Angebot das ich ausgesucht und bestellt habe, gibt es allerdings nur für drei Übernachtungen. Aber der Computer hat mich das für einen Tag belegen lassen und den Preis herunter gerechnet. Nur bei der Bestätigung stand etwas von drei Tagen. Nach einem Telefonanruf bei der Touristik Leitstelle konnte alles geklärt werden und der Programmierer hat jetzt neue Arbeit.
Jetzt freue ich mich auf die morgige Ankunft und ein erstes, sehr kleines Familientreffen in Hamburg und auf die ersten Tage Urlaub von meiner Wanderung.
Schön, dass es dir gut geht, Trostberg steht noch – Liebe Grüße Marianne
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